Wie funktioniert das mit der umgekehrten Beweislast, wenn Erdbeben auftreten?

Alle Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit von Erdbeben vernachlässigbar ist. Das Genehmigungsverfahren für die Gasförderung erfolgt nach den strengsten Sicherheits- und Umweltanforderungen. Studien zeigen, dass es im nicht-realistischen Fall eines Erdbebens keine Auswirkungen auf bewohnte Gebiete gibt. Die umgekehrte Beweislast ist speziell für Groningen festgelegt, gilt aber nicht für andere Fördergebiete.

Welche Art von Monitoring wird stattfinden?

Die Überwachung erfolgt über Satellitendaten. Zu diesem Zweck werden spezielle Geräte auf der Plattform und im Windpark Riffgat installiert. Die Daten werden mit dem nationalen Höhennetz verknüpft, so dass Höhenunterschiede an der Oberfläche verglichen werden können.

Wie sieht es mit der Schadensabwicklung im Falle eines Erdbebens aus?

Alle Studien zeigen, dass das Risiko von Erdbeben vernachlässigbar ist. Das Genehmigungsverfahren für die Gasförderung erfolgt nach den strengsten Sicherheits- und Umweltauflagen. Wäre die Gefahr von Erdbeben tatsächlich gegeben, würde das Wirtschaftsministerium die Genehmigung nicht erteilen. Nach dem niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuch sind Bergbauunternehmen für Schäden haftbar, und daher haben alle Gasbetreiber in der Nordsee eine Versicherung für mögliche Schäden abgeschlossen.

Für welche Felder gibt es bereits Genehmigungen und wie ist das Potenzial?

Die endgültigen Genehmigungen, die das Ministerium für Wirtschaft und Klima (EZK) am 3. Juni 2022 zur Einsicht vorgelegt hat, betreffen die Entwicklung von N05-A und der umliegenden Gebiete.  Dies betrifft N05-A, N05-A-Noord, N05-A-Südost, Diamant und Tanzaniet-Oost. Das erwartete Potenzial dieser Felder beträgt etwa 13 Milliarden Kubikmeter Gas (13 Mrd. m³).

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von Erschütterungen im Boden?

Das beabsichtigte seismische Risiko durch die Gasförderung ist für die Gasfelder N05-A und N05-A-Nord vernachlässigbar, die damit in die niedrigste seismische Risikokategorie (SRA Kat. I) fallen. TNO und SSM schließen sich dieser Einschätzung an. Das Gasfeld Tanzanite-East hat eine Erschütterungswahrscheinlichkeit von 19 %, wird aber aufgrund genauerer Analysedaten ebenfalls in die niedrigste seismische Risikokategorie eingestuft. Aufgrund des geringen vernachlässigbaren seismischen Risikos und des großen Abstandes zu den Watten(inseln) und dem Festland sind von dieser Gasförderung keine nachteiligen Auswirkungen und Schäden durch Bodenerschütterungen zu erwarten.

Es gibt viele Aktivitäten in und in der Nähe von GEMS. Kann das Hand in Hand gehen?

ONE-Dyas ist sich bewusst, welche Auswirkungen das Projekt auf die Umwelt haben kann. ONE-Dyas möchte ein verlässlicher Partner und ein guter Nachbar sein. ONE-Dyas bemüht sich ausdrücklich und proaktiv um den Dialog und eine mögliche Zusammenarbeit mit den Stakeholdern. ONE-Dyas konzentriert sich darauf, eine Kumulierung auszuschließen, die Auswirkungen zu mildern und nach Möglichkeiten zu suchen, um durch einen Beitrag zur Energiewende und zur Entwicklung der Natur einen sozialen Mehrwert zu schaffen.

Kummulationstest

Die Forschung im Kumulationstest zeigt, dass es keine signifikanten Auswirkungen durch die Kumulierung der Auswirkungen der beabsichtigten Aktivität N05-A mit den Auswirkungen der anderen Aktivitäten, die (möglicherweise) in der Zukunft stattfinden, gibt. Um kumulative Effekte mit zukünftigen Projekten zu vermeiden, stellt ONE-Dyas selbst sicher, dass während der (gleichzeitigen) Durchführung der Projekte keine Akkumulation von Unterwassergeräuschen auftritt.

Was wird nach Abschluss der Gasgewinnung mit dem Gebiet geschehen?

Es gibt zwei Möglichkeiten:

  1. Suspend: das Bohrloch wird mit einem Ventil verschlossen.
  2. Abandonment: Setzen von mechanischen und Zementstopfen in verschiedenen Höhen im Bohrloch. Anschließend werden die Dübel und der Leiter abgeschnitten und 6 Meter unter dem Meeresboden entfernt.

Am Ende der Förderung werden alle Bohrlöcher sabotiert. Die Plattform wird entfernt, die Verankerungspfosten der Plattform werden weggeschnitten und 6 Meter unter dem Meeresboden entfernt. So wird sichergestellt, dass sich kein Fanggerät dahinter verfangen kann. ONE-Dyas schreibt zunächst einen Arbeitsplan, der von der staatlichen Bergbauaufsicht genehmigt werden muss. Alles wird in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt, der in der Regel aufgrund der stattgefundenen Naturentwicklung besser ist als vorher.

Können Naturentwicklung und Gasförderung Hand in Hand gehen?

Gasförderung und Naturentwicklung müssen sich nicht ausschließen. Fünfhundert Meter um eine Bohrplattform darf keine andere Aktivität stattfinden. Dies bedeutet zum Beispiel, dass keine Schifffahrt oder Fischerei mit grundberührenden Fanggeräten stattfindet. Dadurch kann sich das Meeresleben ungestört entwickeln. Die Plattform bietet ein hartes Substrat, auf dem sich Flora und Fauna (einschließlich Schalentiere) entwickeln können. ONE-Dyas möchte gemeinsam mit Naturorganisationen einen Monitoring-Vorschlag für neue Studien erarbeiten.

Kann das Abfackeln so weit wie möglich begrenzt werden?

ONE-Dyas möchte die Häufigkeit und Dauer des Abfackelns so gering wie möglich halten. Aus diesem Grund wird ONE-Dyas die Prüfung neu-erschlossener Gasfelder nach dem Bohren so weit wie möglich über das Handhabungsverfahren laufen lassen. Sollte dennoch ein Abfackeln erforderlich sein, wird ein Vogelbeobachter hinzugezogen werden um den geeigneten Zeitpunkt für das Abfackeln zu ermitteln. Das Abfackeln wird so oft wie möglich tagsüber durchgeführt. Dieses Protokoll wird von ONE-Dyas standardmäßig angewendet. Bisher gab es keine Zwischenfälle mit Vögeln.